Album der Woche: Sportfreunde Stiller - New York, Rio, Rosenheim

Nur einen Tag vor dem größten deutschen Fußballfest seit der WM 2006 veröffentlichen die Sportfreunde Stiller ein neues Album - wie passend! Doch ob nun am Samstag Dortmund oder München den Pokal gewinnt, ist in England gar nicht wichtig, denn die Freude vor Ort ist so oder so groß: Auf jeden Fall wird eine deutsche Mannschaft im heiligen Wembley verlieren! Na dann: Zicke Zacke Zicke Zacke Heu Heu Heu!

Sie haben es vermutlich nicht gemerkt: Die letzten sieben Worte des vorangegangenen Absatzes sind ein Zitat aus dem neuen Album. Die Sportfreunde dürfen das.

Bevor wir uns jetzt den neuen Liedern widmen, werfen wir doch einen kurzen Blick zurück auf die Entwicklung der Band. Die ist noch immer beeindruckend und war in dieser Form, zu "Wellenreiten"-Zeiten anno 1998, nicht vorherzusehen. Vom kleinen Münchner Vorort schaffte es das Trio über deutschlandweit ausverkaufte Clubs bis zur WM-Hymne schlechthin. Nicht schlecht! Den letzten Höhepunkt ihrer Karriere setzten die Drei mit dem MTV-Unplugged-Konzert in New York. Von dort aus geht die Reise nun zurück in die deutsche Provinz und direkt in die Herzen der Fans.

 

In einer ersten Meldung zum neuen Album verkündeten die Sportis Anfang des Jahres: "Wir geloben: Uns ist viel eingefallen!" Das trieb die Spannung im Vorfeld in geradezu schwindelerregende Höhen. Dann folgte die erste Single "Hymne auf Dich", ein typischer Sporti-Song mit Synthesizer-Intro und einem Refrain, der sich bereits nach einmaligem Hören im Mitsing-Zentrum des Gehirns ausbreitet. Insgesamt beherbergt das Album zwölf Lieder, wovon elf sehr gute Sportfreunde-Stiller-Lieder sind. Einzig "Let's Did It" fällt negativ auf, schadet dem positiven Gesamteindruck von "New York, Rio, Rosenheim" aber kein bisschen.

 

Der Song "Applaus, Applaus" wird durch Liebe und Freundschaft, untermalt von zuckersüßen Streichern, in den Pophimmel gehoben. "Wenn Pferde schlafen" ist eine Rock-Ode auf das Verliebtsein. Mittels einfacher Worte und kleiner Beispiele zeigt Peter in diesem Lied, wie Schmetterlinge im Bauch den Alltag gehörig durcheinander würfeln. Auf die Zusammengehörigkeit und das gute alte Leben stößt hingegen der Titelsong an: Ein schallend sportfreundschaftliches Prost. Schlagzeuger Flo darf auch ans Micro und sein persönliches Konzentrat der Liebe verteilen. Begleitet von Streichern öffnet sich der Refrain, in dem es mit einem Augenzwinkern heißt: "Es muss was wunderbares sein, von mir geliebt zu werden." Das mitreißende "Clowns & Helden" treibt mit seiner Keyboard-Versatzmelodie den Tanz in das Album. In sich ruhend ist dagegen "Festungen und Burgen", ein Zitat auf die Angst und die Flucht vor dieser und eine Ballade, wie sie auf einem Rock-Pop-Album nicht fehlen darf.

In der Tat, die Sportis haben nicht zu viel versprochen, Einfälle und Ideen gibt es viele. Harmonisch wurden diese in den typisch charmanten Sound eingewoben. Die Sportfreunde Stiller spielen daher mit "New York, Rio, Rosenheim" auch weiterhin in einer Liga mit den großen deutschen Bands wie den Ärzten, den Toten Hosen und den Fantastischen Vier. Sie wissen mit simplen, aber effektiven Popsongs die Massen zu begeistern.

Verlosung

Wir verlosen zwei Exemplare von "New York, Rio, Rosenheim" unter allen, die eine Mail mit dem Betreff "SPORT" an [email protected] schreiben. Einsendeschluss ist Sonntag, der 26.05., um 23:59 Uhr.

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