Spiele-Test: Modern Combat 4

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Der vierte Teil der Modern-Combat-Reihe ist der erste, der für Windows Phone verfügbar ist. Und dort setzt der First Person Shooter gleich Maßstäbe, ist er doch nicht nur der erste seiner Art für die Plattform, sondern gefällt auch mit ausgesprochen feiner Grafik.

In Modern Combat 4: Zero Hour erwarten den Spieler nicht nur Heerscharen an Feinden, sondern auch eine fantastische Grafik mit flüssigen Animationen. Der Spieler folgt in der Einzelspieler-Kampagne einem schlauchförmigen Level-Design, was eine besonders packende Simulation des Kampfgeschehens und getriggerte Events entlang der vorgegebenen Wegpunkte ermöglicht. Dazu gibt es einen umfangreichen Multiplayer-Teil. Kurze eingestreute Videos und die Interaktion mit den Kameraden liefern die Story dazu: Die Modern-Combat-Reihe inszeniert in der Gegenwart fiktive Konflikte und Anti-Terror-Einsätze. Terroristen starten koordinierte Angriffe und entführen sogar den US-Präsidenten. Ein paar Elitesoldaten stellen sich ihnen an verschiedenen Schauplätzen wie Hawaii, der Antarktis, Barcelona und Seattle in den Weg.

Das Spiel erinnert aufgrund der rasanten Action und filmreifen Inszenierung stark an die Call-of-Duty-Reihe, die sich ja seit Modern Warfare und Black Ops auch in die Gegenwart und nahe Zukunft verlagert hat. Allerdings muss man sich wie im Vorbild in der umfangreichen Single-Player-Kampagne an die Marschrichtung halten und folgt seinem Anführer oder den Wegpunkten. Alleingänge kann man also vergessen.

Zum Testen steht die ganze erste Mission der zwölfteiligen Kampagne bereit, sodass man sich vor dem Kauf der Vollversion einen guten Eindruck vom Spiel verschaffen kann. Der erste Abschnitt dient gleichzeitig als Tutorial. Der Spieler lernt in einem geballten Angriff die Bedienung, verschiedene Waffen und Gegner kennen. Die tolle Strandkulisse kann man allerdings nicht genießen, denn sofort fliegen dem Protagonisten die Kugeln um die Ohren.

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Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle des Elitesoldaten Blake und eines Grobians namens Page, ein Ex-Green-Beret und Terrorist, der für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist. Damit darf man zum ersten Mal auch den Bösewicht in Modern Combat spielen.

Vertraute Steuerung

Für die Steuerung hat der Spieler verschiedene Möglichkeiten. Die klassische Variante zeigt links und rechts Knöpfe zum Laufen und Feuern an, während man durch Wischen auf dem Display die Gegner ins Visier nimmt. Damit bleibt wie bei allen Shootern auf dem Smartphone ein Dilemma ungelöst: Es fehlt ein Weg, um Laufen, Zielen und Schießen gleichzeitig hinzukriegen, ohne abzusetzen, stehenzubleiben und nach den Knöpfen zu fummeln.

Die Buttons kann man allerdings neu anordnen, in der Größe anpassen und die Empfindlichkeit der Steuerung einstellen. Sehr praktisch für Anfänger ist eine zuschaltbare Zielhilfe, die beim Aufschalten der Zielansicht gleich den nächstbesten Gegner unters Fadenkreuz legt. In den höheren Schwierigkeitsgraden und im Multiplayer-Match, wo dieser Trick nicht erlaubt ist, schauen sich koordinationsschwache Spieler allerdings schnell die Radieschen von unten an.

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Hat das Windows Phone ein Gyroskop und der Spieler ruhige Hände, kann er in den Optionen die Bewegungssteuerung aktivieren. Die Daumen braucht man dann nur noch zum Laufen und Feuern, zum Herumschauen und Anvisieren der Gegner wird das Windows Phone bewegt.

Großes Arsenal

Im Spiel trägt der Soldat zwei bis drei Waffen, die er mit einem Wisch wechselt. Waffen, Munition und Granaten gefallener Gegner kann man aufnehmen. Im Militärshop rüstet sich der Soldat jederzeit im Pause-Menü mit Schutzwesten, Waffen-Upgrades, Granaten und Gadgets aus. Die Anzahl der Verbesserungen und Kombinationsmöglichkeiten ist gigantisch. Die Spielwährung sind blaue Credits, die man für abgeschlossene Missionen, Multiplayer-Erfolge und für Bares aus der echten Welt bekommt.

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Im Spielverlauf auftretende Ereignisse geben dem Spieler einen zusätzlichen Kick: Dann lautet die Aufgabe, einem Kameraden Feuerunterstützung zu geben, im Nahkampf blitzschnell einen Gegner zu überwältigen oder zügig einen Helikopter auszuschalten, bevor der sein todbringendes Arsenal abfeuert. Gelegentlich darf man mit einem bereitliegenden Raketenwerfer, dem Scharfschützengewehr, einem rollenden Kampfroboter, einer Drohne oder als Bordschütze in einem Fahrzeug den Tag retten.

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Viele Funktionen und Anzeigen von Modern Combat orientieren sich an ähnlichen Spieletiteln und erleichtern die Bedienung auch auf dem Smartphone. Die Munition füllt man auf, indem man über die fallengelassenen Bündel der Gegner läuft. Der Charakter lädt ein leeres Magazin selbstständig nach. Auch mit Bandagen muss man sich nicht beschäftigen: Nach Treffern färbt sich der Screen allmählich rot und die Sicht wird kurz unscharf. Dann muss man so lange den Kopf unten halten, bis sich die angeschlagene Gesundheit regeneriert. Aus welcher Richtung der Gegner feuert oder eine Granate geflogen kommt, zeigt eine rote Einfärbung um das Fadenkreuz.

Mehrspieler-Modus

Bei den Multiplayer-Spielarten lässt sich Gameloft nicht lumpen: Mit zwei neuen Spielmodi sind es stattliche acht Spielvarianten - online oder im WLAN. Neben klassischen Formen wie Fahne erobern, Gebiet erobern und Team Deathmatch gibt es in Modern Combat 4 zum Beispiel einen VIP-Modus, bei dem jedes Team mit einem VIP-Player Punkte scheffeln kann, sowie die Jagd auf einen Fahnenträger. Weil sich einige Gamer mit echtem Geld entscheidende Vorteile durch durchschlagende Waffen, Ausrüstung oder Luftunterstützung besorgen können, sind die Online-Schlachten nicht immer ausgeglichen. Es gibt aber einen Modus, in dem alle Extras aufgehoben sind.

Für verschiedene Szenarien darf der Spieler Waffensets samt Spezialfertigkeiten definieren. Die kann er dann schnell auswählen, ohne vor jedem Match alles erneut zusammenstellen zu müssen. Beispielsweise konfigurieren sich Sniper ein Set mit Scharfschützengewehr, einer leichten Maschinenpistole, der Stealth-Spezialisierung und einem Luftangriff. Für alles andere schnürt man sich ein Set aus Sturmgewehr und Pistole.

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Licht und Schatten

Zu meckern gibt es bei Modern Combat 4 wenig. Manchmal schlägt die Begeisterung über die intensive Kampagnen-Story um, denn der Terrorist Page ist nicht nur ein meldepflichtiger Irrer, sondern führt im Gefecht auch ständig Selbstgespräche und nervt den Spieler mit seinem großkotzigen Geschwafel.

Die KI in der Single-Player-Kampagne ist leider nicht besonders ausgeprägt. Die Gegner stehen oft ohne Deckung in der Gegend herum oder nehmen den Kopf genau dort hoch, wo sie vorher schon herausgelugt haben. Der Spieler muss nur das Zielfernrohr auf die letzte Position ausrichten und kann dann locker einputten. Manche Gegner reagieren nicht mal auf Schussgeräusche, sondern warten brav, bis man um die Ecke biegt, um erst dann auf die Idee zu kommen, die Waffe hochzunehmen oder nachzuladen. Selbst Tontauben sind heimtückischer!

Die eigenen Teamkollegen dienen ebenfalls eher der Zierde: Sie treffen selten und lassen dem Spieler den Vortritt. Anspruchsvolle Shooter-Fans greifen da lieber zum Multiplayer-Teil.

Dafür ist Modern Combat 4 an anderer Stelle realistischer: Mit der neuen Physik-Engine sind nun Ragdoll-Effekte möglich, und Umgebung und Gegenstände sind nicht länger immun gegen Beschuss oder Explosionen. Auf den Straßen und in den Gebäuden tragen daher auch brennende Fahrzeuge und splitterndes Glas zur Atmosphäre bei.

Die feine Grafik, die Videosequenzen, die schicken Effekte und die realistische Physik fordern allerdings ihren Tribut vom Smartphone: Dieses braucht nicht nur 1 GByte RAM, sondern auch jede Menge freien Speicher - allein der Download von Modern Combat 4 ist über 1 GByte groß. Wer das Spiel laden und installieren will, muss rund 5 GByte frei haben. Das dürfte selbst manchem Besitzer eines HTC 8X oder Samsung Ativ S mit 16 GByte schwer fallen, vom Lumia 820 ganz zu schweigen.

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Fazit

Modern Combat 4 setzt Maßstäbe in Sachen Grafik und Spielfluss. Der Shooter reißt den Spieler mit choreographierter Action und abwechslungsreichen Multiplayer-Schlachten mit.

Modern Combat 4: Zero Hour
Hersteller: Gameloft
Preis: 6,49 Euro
Getestete Version: 1.0.0.0
Größe des Downloads: 1011 MByte
Voraussetzung: Windows Phone 8, 1 GByte RAM
Sprache: deutsch
Wertung: 5 von 5

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