Album der Woche: Hanni El Khatib - Head In The Dirt
Hanni El Khatib gelingt mit seinem Album ein Geniestreich, der Jack White, den White Stripes und den Black Keys ordentlich das Hinterteil versohlt. Nicht umsonst ist dieser Amerikaner der neue Stern am Bluesrock-Himmel!
Hanni El Khatibs Wurzeln liegen in Palästina und den Philippinen. Aufgewachsen ist er aber in San Francisco. Inmitten der Bürgerrechtsbewegung stand er als Jugendlicher auf dem Skateboard und auf wilden Garagenrock. Das hat ihn geprägt und zeichnet ihn heute aus. Head In The Dirt lebt daher den Spirit zwischen der Freiheit des Individuums, der Freude am Skaten und der ungezügelten Power des Blues. Dazwischen bringt Hanni El Khatib mehr als ein Augenzwinkern unter und präsentiert ein Album, das dem Hörer ohne Schnörkel die volle Breitseite an Hits um die Ohren haut. Das mit geradezu epischem Asian-Motorcycle-Schlüpfer-Lagerfeuer-Feeling vollgepumpte Video zu Family offenbart bereits die ganze schelmische Radikalität hinter diesem Album:
Mit Skinny Little Girl folgt postwendend der nächste Hit. Nicht ganz so energisch wie „Family“, dafür aber gepusht von Orgelklängen, ist Skinny Little Girl ein echter Kopfnicker vor dem Herrn, der zum Dauergrinsen anregt. Das Grinsen wird noch breiter, wenn schließlich mit „Penny“ eine Bubblegum-Bluespop-Wundertüte inklusive Konfetti, Chor und Handclaps geöffnet wird. Das Album dringt mitunter in Bereiche des Pops vor, deren Existenz man nicht für möglich gehalten hätte. Auf Head In The Dirt ist das aber genau der Maßstab.
Nobody Move wählt einen ähnlichen Weg in bisher ungeahnte musikalische Welten. Ein Monsterriff zu Beginn wird von einer Minimalreferenz an den Reggae abgelöst, bevor der Mitsing-Refrain von einem Killer-Blues-Solo ordentlich vermöbelt wird. Später darf dann noch eine The Doors-Orgel Amok laufen, bevor nach 2 Minuten und 34 Sekunden alles wieder verstummt. Wer jetzt nach Luft schnappen will, hat Pech gehabt, denn die nächsten Songs setzen sich bereits die Partyhüte auf: Pay No Mind wird von einem hyperaktiven Schlagzeug ins Halleluja getrommelt, Save Me findet von dort den Weg zurück zum Ursprung des Blues und Sinking In the Sand nutzt selbst die kleinste Welle, um auf einem krachendem Riff dem Sonnenuntergang entgegen zu surfen. Für beste Unterhaltung ist also gesorgt, wenn sich Hanni El Khatib die Gitarre umhängt.
Wer Jack White mag wird auch Hanni El Khatib mögen, keine Frage. Wer Seven Nation Army nicht nur aus dem Fußballstadion kennt, wird auf Head In The Dirt viele neue Lieblingslieder finden. Hanni El Khatib ist ein Album gelungen, dem es gelingt, mit größtmöglichem Einsatz und Weitblick Freund und Freundin vor der Stereoanlage zu binden. Das ist so selten wie genial! Label: Universal
VERLOSUNG:
Wir verlosen zweimal das Album Head In The Dirt an alle, die eine E-Mail mit dem Betreff „Hanni“ an [email protected] schreiben. Einsendeschluss ist Sonntag, der 01.09.2013.