Fitbit Flex und Windows Phone
Der Schrittmacher
Aus Windows Phone User 03/2014
Auf dem Mobile World Congress wurden im Februar gleich reihenweise neue Fitness-Gadgets vorgestellt, doch für die meisten gibt es nur Android- und iOS-Apps. Wer als Besitzer eines Windows Phones sein Bewegungspensum überwachen möchte, kann beispielsweise zu den Trackern von Fitbit greifen, die schon seit ein paar Monaten zu haben sind. Für diese gibt es bislang zwar noch keine offizielle App vom Anbieter selbst, jedoch mehrere von anderen Entwicklern geschaffene Apps, die absolvierte Schritte, verbrauchte Kalorien und anderen Daten auf das Windows Phone holen. Eines sei allerdings gleich zu Beginn angemerkt: Die Daten gelangen nicht direkt vom Tracker auf das Windows Phone, sondern nehmen den Umweg über den PC zu Fitbit, von wo sie die Apps abrufen können. Das für die Direktübertragung aufs Smartphone notwendige Bluetooth Low Energy unterstützen zwar die Lumias von Nokia, doch die Schnittstellen stehen nicht für Entwickler offen. Gut möglich, dass sich das ändert, wenn Microsoft den Support für Bluetooth LE mit dem Update auf Windows Phone 8.1 direkt ins Betriebssystem integriert.
Bunter Begleiter
Das von uns getestete Fitbit Flex besteht aus dem eigentlichen Tracker, der über einen Bewegungssensor alle Bewegungen des Armes erfasst und daraus eine Schrittzahl errechnet, sowie einem Armband, in das der Tracker gesteckt wird. Zwei Armbänder gehören zum Lieferumfang, ein kleines mit einer Länge von 14 bis 17,6 Zentimetern und ein größeres mit 16,1 bis 20,9 Zentimetern. Fitbit verkauft das Flex für 100 Euro auf seiner Webseite, im Online-Handel ist es aber auch schon für rund 80 Euro zu haben. Die beiliegenden Armbänder sind entweder schwarz, schiefergrau oder pink, als Zubehör gibt es jedoch 3er-Sets mit der Farbkombi Türkis, Orangerot und Marineblau.
Die Inbetriebnahme ist unkompliziert: Die Fitbit-Software wird heruntergeladen und installiert. Anschließend führt diese den Nutzer durch alle Schritte und erklärt beispielsweise, wie der Tracker in das Armband eingesetzt wird und wann das USB-Dongle für die Datenübertragung in den Rechner gesteckt werden muss. Zudem wird auch gleich ein Fitbit-Nutzerkonto eingerichtet und der Tracker registriert. Ab diesem Zeitpunkt wird dann jeder Schritt mitgezählt.
Gewohnheiten ändern
Das Bewegungspensum seines Trägers misst das Fitbit Flex in Schritten, auch wenn es am Arm sitzt. Die Bewegungen des Armes werden in Schritte umgerechnet, was natürlich beim normalen Gehen am besten klappt. Aber auch für andere Aktivitäten, bei denen der Arm bewegt wird, bekommt man Schritte gutgeschrieben – sei es beim Kochen in der Küche, beim Spielen am Tischkicker oder am beim Trommeln am Schlagzeug. Man sollte die Schritte daher nicht als exakte Anzahl an Schritten sehen, sondern eher als Einheit für das tägliche Bewegungspensum.
Standardmäßig hat Fitbit 10 000 Schritte pro Tag als Ziel vorgegeben, was eine ambitionierte Marke ist. Zwar freut man sich zu Anfang, dass auch kleinere Wege überraschend viele Schritte sind, weil man beispielsweise mit dem Gang zum Kühlschrank schnell mal 30 oder 40 Schritte macht. Doch ziemlich schnell stellt man fest: Die 10 000 Schritte pro Tag sind gar nicht so leicht zu erreichen, mit dem täglichen Weg zur U-Bahn oder zum Supermarkt kommt man nicht einmal in die Nähe.
Damit ist dann auch der Einsatzzweck des Fitbit Flex umrissen. Es geht darum, mehr darüber zu erfahren, wie viel man sich am Tag bewegt. Und darum, die eigenen Gewohnheiten aufzubrechen und sich mehr zu bewegen. Für das Tracking beim Sport ist das Armband dagegen weniger geeignet, zumindest für ambitionierte Sportler, denen es auf Genauigkeit ankommt. Zwar kann man in den Einstellungen auf der Fitbit-Webseite seine Schrittlänge für Gehen und Laufen hinterlegen, um die Berechnung der zurückgelegten Strecken zu verbessern, doch beim Lauftraining sind Laufuhr oder Smartphone dank GPS die besseren Begleiter.