Album der Woche: Milo Greene - Milo Greene
Zwischen den Fleet Foxes und den Beach Boys ist noch reichlich Platz für große Harmonien und zart anmutende Folkpop-Lieder. Die Band Milo Greene nutzt diesen bis in ins allerletzte Detail aus - und baut darauf ein wunderschönes Album auf.
Hinter der fiktiven Person Milo Greene verbirgt sich eine fünfköpfige Band. Vier davon wechseln sich beim Spielen der Instrumente, beim Schreiben der Songs und beim Gesang - wenn nicht gerade alle gemeinsam singen - ab. Der fünfte spielt die Drums. Das lässt viele Einflüsse und noch mehr Ideen vermuten, welche ein kreativ versponnenes Album ergeben müssten. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Milo Greene haben Ihren Mittelpunkt im sanft umspielten Folk gefunden. Von dort aus schichten sie Harmoniegesänge über und neben Gitarren auf. Dass ihr selbst betiteltes Debütalbum nicht bereits beim ersten Durchlauf zündet, stellt dabei kein Problem dar. Die Lieder schleichen sich lieber an, wandeln auf weiten Wiesen im hoch gewachsenen Gras, sich sanft im Wind wiegend. Dieser trägt mehrstimmige Gesänge und Melodien mit sich, die sich mit jedem Durchlauf weiter ausbreiten und bis in den tiefblauen Himmel erheben, die Sonne im Rücken wissend.
Die den Gesang begleitende Musik achtet stets darauf, alles im Gleichgewicht des Klangs zu halten. Es entsteht ein besonderer Zusammenhalt, der erst in sich gekehrt ist und dem Hörer etwas später beinahe überschwängliche Wohlfühllieder schenkt. Platz für Singlehits bleibt bei all dieser Harmonie jedoch nicht - und das ist gut so. Die 13 Songs präsentieren sich eher homogen, halten sich die Waage und sind dem Gesamtbild im besonderen Maße verpflichtet. Aber nicht nur das, die Lieder steigern und setzen sich nach und nach voneinander ab, zeigen sich facettenreich und beschwingt. Aus dem anfänglichen Gleichklang entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit ein imposantes Album voll zarter Anmut.
Band: Milo Greene
Album: Milo Greene
Label: Atlantic Records