Album der Woche: London Grammer - If You Wait

In der Ruhe liegt die Kraft, die alle Kriegstreiber der Welt mit einer sanften Melodie zu besiegen weiß. Die Band London Grammar nutzt dies um zwischen The xx und Massiv Attack ein Wunderwerk von einem Album zu platzieren.

Herzerweichend beginnt und endet das Album „If You Wait“. Dazwischen lacht und weint der Hörer vor Rührung ob einer Musik die voller Schönheit alle Nebensächlichkeiten ausblenden und die schönsten Momente des Herbst vertont. Die Abendsonne, die roten Blättern beim Fallen beiwohnt, oder der warme Tee, der von Innen wärmt während kalter Regen aus der grauen Tristesse der Wolken gegen die Scheiben prasselt. All das dringt durch die Melodien und Instrumente die auf „If You Wait“ ihren ganzen Glanz aufbringen um den Hörer zu betören. Wie gut das klingt seht ihr hier: 

 

An den Stellen an denen The xx mit einer kühlen Ästhetik Weite mit minimalsten Mittel erzeugen, tauchen London Grammer den Raum mit Kerzenlicht, Gitarren und Gesang in warmes Licht und nutzen Trip Hop Beats um Leben zu erzeugen, das unter einer Decke Schutz von der Kälte sucht. Wie umschließend diese Musik ist erfährt derjenige der Kopfhörer nutzt um sich „If You Wait“ ganz hinzugeben. Dann steht die Stimme wie ein Stern in kristallklarer Nacht hell in mitten der Dunkelheit und zaubert silbernes Licht und Schatten. Die Gitarre spielt kaum wahrnehmbar und ist doch immer präsent, während das Schlagzeug zu verschwinden droht im Hall den die Stimme durch die Lieder zieht. Das raubt den Atem und lässt den Ruhepuls auf das niedrigst mögliche Niveau sinken. Dann wird alles zur Entspannung und triftet sachte über in eine Welt aus Ambient-Klängen.