WLAN-Hotspot fürs Hotelzimmer

Hosentaschen-WLAN

Oft gibt es in Hotels kein WLAN, sondern nur einen Netzwerkanschluss. Gut, wenn man einen Travel-Router dabeihat und sich einen eigenen Hotspot aufbauen kann, um mit Handy und Tablet online zu gehen.

Aus Windows Phone User 01/2014

In deutschen Hotels gibt es meist WLAN, doch wer häufig im Ausland unterwegs ist, dürfte schon die Erfahrung gemacht haben, dass das Funknetzwerk nur in der Lobby verfügbar ist, die Zimmer dagegen verkabelt sind. Das hat seine Ursache darin, dass diese Hotels oftmals schon Mitte der 90er-Jahre auf den Internet-Zug aufgesprungen sind und es damals schlicht kein WLAN gab. Neue Kabel mussten in der Regel nicht verlegt werden, schließlich lag in jedem Zimmer schon eine Telefonleitung, die man für das LAN mitnutzen konnte.

Aber auch dort, wo beides verfügbar ist, Internet per Kabel und WLAN, ist das kabelgebundene Netzwerk oft die bessere Wahl, weil es schneller und stabiler ist. Allerdings besitzen Handys und Tablets keinen LAN-Port, auch viele Tablets mit Tastaturdock und selbst einige Ultrabooks verzichten darauf. Mit einem WLAN-Router beziehungsweise Access-Point bringt man die Geräte jedoch online und baut sich eine eigene Funkzelle auf. Den recht großen heimischen WLAN-Router braucht man dafür aber nicht mit in den Urlaub oder auf die Dienstreise zu schleppen, denn die Hersteller haben speziell für diesen Anwendungsfall handliche Geräte, die auf den sonst üblichen 4-Port-Switch und externe Antennen verzichten. Exemplarisch haben wir uns die Reise-Router von Belkin und TP-Link angeschaut.

Beide sind klein und leicht, doch vor allem der TP-Link TL-WR702N ist ein echter Winzling und nur etwa halb so groß wie eine Packung Papiertaschentücher. Der Belkin F9K1107 ist ein wenig größer und ebenfalls sehr transportabel. Der Hersteller legt eine praktische Tasche für den Transport bei, in der Router, USB- und LAN-Kabel sowie das Netzteil mit beiden Aufsätzen für deutsche und britische Steckdosen untergebracht werden können. Wegen dieser umfangreichen Ausstattung ist das Belkin-Gerät auch teurer als das von TP-Link.

Einfache Inbetriebnahme

Der Belkin-Router ist in wenigen Sekunden in Betrieb genommen. Man braucht ihn nur an die Netzwerkdose anzustöpseln und per Netzteil mit Strom zu versorgen, schon steht das Funknetz und man kann mit Handy und Tablet surfen. Das WLAN ist ab Werk gesichert, und die Zugangsdaten für die beiden Netze – eins im 2,4-GHz-Frequenzbereich und eins im 5-GHz-Frequenzbereich – finden sich auf der Unterseite des Geräts. Zwar handelt es sich nicht um Standardpasswörter wie "admin" oder "1234", trotzdem sollte man das Passwort besser ändern. Zumal man die Router-Konfiguration ohnehin aufsuchen muss, denn für die hat Belkin ab Werk kein Passwort vergeben – sie steht offen.

Zur Not kann man das Web-Interface unter 192.168.2.1 auch über den Browser auf dem Handy aufrufen und unter "Systemeinstellungen" ein Passwort vergeben. Die Passwörter für die beiden Funkzellen werden unter "Sicherheit" geändert.

Dass der Router nicht nur im 2,4-GHz-Frequenzbereich funkt, ist übrigens dann praktisch, wenn er dort eingesetzt wird, wo schon viele Funknetze betrieben werden und sich gegenseitig stören. Dann kann man auf das weniger stark genutzte 5-GHz-Frequenzband ausweichen. Die meisten aktuellen Handys und Tablets unterstützen 802.11a, manche auch 802.11n in diesem Frequenzbereich.

Das Belkin-Gerät arbeitet ausschließlich als WLAN-Router. Ein PPPoE- oder PPTP-Client ist nicht an Bord, der Betrieb direkt an einem DSL-Modem daher nicht möglich.

© Belkin

Abbildung 1: Belkin legt eine Transporttasche bei. Darin lässt sich der Router nebst Zubehör verstauen. Das ist praktisch, erhöht aber auch das Transportvolumen.

Flexibler Einsatz

Auch das Gerät von TP-Link ist direkt nach dem Anschließen bereit und bringt Handy und Tablet ins Internet, auch hier steht das Passwort für das Funknetzwerk auf der Geräteunterseite. Anders als bei Belkin arbeitet der TL-WR702N ab Werk allerdings als Access-Point und nicht als WLAN-Router. Das macht für den Nutzer zunächst keinen Unterschied, da der Internetzugriff problemlos klappt. Weil aber auch hier die Gerätekonfiguration nicht richtig gesichert ist – Nutzername und Passwort lauten jeweils "admin" –, muss ein Tablet oder anderer Rechner umkonfiguriert werden, damit er sich im selben Subnetz (192.168.0.x) befindet und man auf das Web-Front-End des TP-Link zugreifen kann. Dort kann man dann nicht nur die Passwörter für WLAN (unter "Wireless" und "Wireless Security") und Gerätekonfiguration (unter "System Tools" und "Password") ändern, sondern auch den "Working Mode".

Neben Access-Point stehen die Modi als Router, Repeater, Bridge und Client bereit. Im Einsatz als Router kann der TL-WR702N mit fester und dynamischer IP betrieben werden und dank PPPoE- und PPTP-Client auch direkt am DSL-Modem hängen und die Einwahl übernehmen. Das mag auf Reisen selten gefragt sein, doch so kann man das Gerät zu Hause als Backup nutzen, wenn der heimische WLAN-Router ausfällt. Im Einsatz als Repeater kann das kleine Kästchen die Abdeckung eines vorhandenen WLAN verbessern, im Einsatz als Client ein Gerät wie Netzwerkdrucker oder Spielkonsole ins WLAN integrieren. Die Konfiguration ist nicht besonders schwierig, wenn man Netzwerkgrundkenntnisse mitbringt; für den Laien reicht die extrem kurze Erklärung im Handbuch dagegen kaum aus.

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Schlagwörter: Belkin , Tp-Link , Zubehör

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