Kurztest Surface Pro 3

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Microsofts 12-Zoll-Tablet zielt auf Anwender ab, die ein komplettes Arbeitsgerät suchen. Das Tablet mit Ultrabook-Ambitionen hinterließ beim Test in der Redaktion einen guten Eindruck.

Vorweg, der neue Standfuß (Kickstand) des Surface Pro 3 ist ein absolutes Plus. Damit lässt sich das doch voluminöse 12-Zoll-Gerät problemlos in allen Lagen als Tablet bedienen. Der variabel kippbare Kickstand auf der Rückseite funktioniert als praktischer Halter auf der Couch ebenso wie im Sitzen und im Notebook-Betrieb.

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Äußerlichkeiten

Die Verarbeitung des Tablets ist tadellos und hochwertig. Der mattierte Rücken in Magnesium-Optik ist angenehm und griffig. Die umlaufenden Lüftungsschlitze sind dezent und fast schon eine Designbeigabe. Das Tablet ist schlank und lässt sich trotz seiner 12 Zoll gut in den Händen halten. Der ungewohnt am rechten Rand angebrachte Home-Button mit dem Windows-Logo stört weniger als befürchtet, wenn das Surface als Tablet gehalten wird. Das versehentliche Betätigen kam selten vor. Wird der mitgelieferte Stift auf dem Display benutzt, sind die Toucheingaben und der Button deaktiviert. Auch solche Details gefallen.

Im Einhandbetrieb fordert das Pro 3 allerdings bald den Tribut für seine Dimensionen, trotz der nur 800 Gramm, die in dieser Geräteklasse sehr wenig sind. Für das gemütliche Lesen mit einer Hand ist das Surface Pro 3 bald zu schwer.

Ausstattung

Der im Testgerät verbaute Core i5 4300U und die zur Verfügung stehenden 4 GByte RAM beschleunigen das Gerät in allen Lebenslagen ausreichend.  Die 128 GByte Speicherplatz auf der flotten SSD dürften ebenfalls genügend. Ein Speicherkartenslot sorgt für mehr Platz. Nutzer, die zwischen den üblichen Büroanwendungen, dem Internet und Ausflügen in die multimediale Welt von Videos und Musik pendeln, dürften den ebenfalls angebotenen Core i7 also nicht benötigen. Knapp tausend Euro sind für die Testgeräteausstattung fällig.

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Display

Das spiegelnde Display bietet mit seiner eigenwilligen Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln satte Farben und eine zügige Reaktion. Der Blickwinkel ist extrem groß, es spiegelt deshalb aber auch immer innerhalb von Gebäuden irgendwann ein Fenster auf dem Display. Im Hochformat gehalten spielt das Surface seine Fähigkeiten aus, etwa bei der Anzeige von Dokumenten.

Tastatur

Die neue ansteckbare Tastatur ist deutlich besser als die Vorgänger. Dafür sorgt schlicht schon die auf das 12-Zoll-Display angepasste Größe. Pfiffig: Die Tastatur lässt sich zusätzlich zur nötigen Verbindung über den Steckplatz auch magnetisch ans Display anheften.  Dafür schiebt man die Tastatur gegen das Display und ein kleiner Knick am hinteren Tastaturende verbindet dann Tasten und Display zur festen Einheit. Damit mutiert das Surface fast schon zum herkömmlichen Ultrabook. Kleines Manko dabei: Die nun leicht vom Tisch abgehobene Tastatur wird beim Tippen deutlich lauter. Gelungen ist auch das ebenfalls größere Trackpad, das nun beim Klicken am unteren Rand hörbar nachgibt.

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Das Type-Cover ist eine flexible Tastatur mit zwei Andockmechanismen..

Stift

Der neue Stift liegt angenehm in der Hand. Drückt man wie bei einem Kugelschreiber die Taste am hinteren Ende, öffnet sich OneNote, das funktioniert auch im Standby-Modus. Der drucksensitive Stift ist in Grafikanwendungen nützlich und reagiert dort intuitiv. Wir haben den Stift allerdings fast ausschließlich aus Testgründen genutzt, im Alltag dürften Touchdisplay und Tastatur die Eingabemethoden der Wahl sein.

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Ladestation

Ein Pluspunkt ist der Anschluss des Ladegeräts. Beim Surface Pro der ersten Generation sind wir an dem Magnetstecker für das Ladekabel regelmäßig verzweifelt. Das zu starre Kabel machte den Anschluss zur Geschicklichkeitsübung. Beim Pro 3 rastet der Anschluss dagegen problemlos ein. Das Ladegerät selbst ist angenehm klein und leicht.

Kamera

Die Kameras des Tablets bieten vorn und hinten jeweils Auflösungen von 5 Megapixeln. Das ist ausreichend. Die Bildqualität der Rückkamera ist bei geeigneter Helligkeit gut, allerdings reagiert die Kamera langsam beim Fokussieren auf der Motivsuche. Die für unsere Auffassung bei einem Tablet wichtigere Frontkamera ist für Videotelefonie dagegen überdurchschnittlich gut geeignet.  

Erhöhte Temperatur

Beim Test mit einer ganzen Reihe geöffneter Programme und Apps sorgte der Anschluss des Ladekabels dafür, dass es dem Surface Pro 3 hörbar zu heiß wurde. Der Lüfter drehte dann auf vollen Touren. Im Tabletmodus wird das Surface dadurch zur Wärmflasche für die rechte Hand. Auch nach dem Schließen aller Apps und ohne weitere Eingabe am Gerät arbeitet der Lüfter bei angeschlossenem Ladekabel noch minutenlang weiter. Microsoft will sich dieses Verhaltens annehmen. Bei Modellen mit Core i7 soll das Surface Pro 3 sich teilweise auch aus Hitzegründen abgeschaltet haben. Unser Core-i5-Modell wurde zwar warm,  konnte aber weiterhin problemlos angefasst werden.

Fazit:

Das Surface Pro 3 ist optisch und haptisch ein großer Wurf, den man sich schon eine Generation früher gewünscht hätte. Der Kickstand ist gelungen, die neue Tastatur auch. Microsoft bewirbt das Gerät passend zur Größe und Prozessor-Ausstattung als Hybrid für den professionellen Einsatz. Darüber sollte man sich auch im Klaren sein. Der Akku hielt im Test dann auch einen knappen Arbeitstag durch - rund sieben Stunden sind machbar. Das Surface Pro 3 ist, schon vom Preis her, ein vollwertiges Arbeitsgerät. Mit iPad und Co lässt es sich deshalb nicht vergleichen. Microsoft selbst zieht das Macbook Air als Konkurrenz heran. Die Ausstattung mit Core i5 dürfte den meisten Nutzern genügen, auch in Anbetracht der nötigen Kühlung für den schnelleren Prozessor.

Schlagwörter: Surface Pro 3

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