Microsoft-Tablet Surface verärgert PC-Hersteller
Dass Microsoft mit dem Surface in ihren Gefilden wildert, macht die PC-Hersteller nicht glücklich, zumal sich der Software-Riese beharrlich weigert, den kolportierten Niedrigpreis von 199 Dollar zu bestätigen oder zu dementieren.
Zahlreiche Tablets sind derzeit auf der IFA zu sehen, darunter viele Hybriden, die erst per Klapp-, Schiebe- oder Drehmechanismus vom Ultrabook in ein Tablet verwandelt werden. Klassische Tablets gibt es auch, doch gerade die Geräte mit ARM-Prozessoren und Windows RT sind in der Minderheit, woran Microsoft nicht ganz unschuldig ist. Denn der Software-Konzern hat mit dem Surface sein eigenes Tablet in den Startlöchern und wildert damit in den Gefilden der PC-Hersteller. Die sind überhaupt nicht glücklich, berichtet die taiwanische Digitimes unter Berufung auf Quellen bei Zulieferern.
Speziell HP ist demnach sehr verärgert und hat die Entwicklung eines RT-Tablets gestoppt. Und das, obwohl der PC-Marktführer sich zunächst sehr für die Entwicklung engagierte und eng mit Qualcomm zusammenarbeitete, um Kompatibilitätsprobleme auszuräumen, so die Digitimes.
Auch Toshiba arbeitet nicht mehr an RT-Tablets und selbst Dell, das auf der IFA noch sein XPS 10 zeigte, zu diesem aber so gut wie keine technischen Daten herausrückte, könnte sich laut Digitimes zurückziehen.
Microsoft habe zwar versucht, die Hersteller zu beruhigen, dass das Surface ganz allgemein den Markt ankurbeln werde, wovon auch die PC-Hersteller profitieren würden. Doch die sind skeptisch - nicht zuletzt fürchten sie einen mauen Absatz, sollte Microsoft sein Surface tatsächlich zum Kampfpreis von 199 Dollar anbieten, was der Software-Konzern gegenüber den Herstellern bislang weder bestätigen noch dementieren wollte.
Damit kommen Ende Oktober zum Start von Windows 8 wohl nur zwei weitere Tablets mit Windows RT auf den Markt, die von Asus und Samsung auf der IFA gezeigten Vivo Tab RT und Ativ Tab. Beide Unternehmen halten sich derzeit aber noch bedeckt, was deren Preise angeht.