Zugriff auf den Rechner via Windows Phone

Fernbedienung

Aus Windows Phone User 05/2013

PC Remote

Auf das Übertragen von Dateien sollte sich eigentlich die 2,99 Euro teure Pro-Version von PC Remote verstehen, allerdings stürzte diese dabei in der Redaktion so oft ab, dass wir sie nur bedingt empfehlen können. Zumal sie auch ausgesprochen holprig eingedeutsch ist.

Dennoch bietet die App, die für Windows Phone 7.5 und 8 verfügbar ist, auch in der werbefinanzierten Gratisvariante einige interessante Funktionen. Denn hat man die App auf dem Handy installiert und die zugehörige, nur für Windows angebotene Server-Anwendung auf dem Rechner, kann man sich nicht nur seinen Desktop auf dem Handy anzeigen lassen. Die App eignet sich auch, um die Audio- und Video-Wiedergabe auf dem Rechner zu steuern, bietet sie doch unter anderem Bedienelemente für Media Player Classic, VLC und Winamp. Auch bei Youtube und Spotify kann sie nach Videos beziehungsweise Musik suchen und diese auf dem Rechner öffnen. Zudem kann man mit ihr durch Powerpoint-Präsentationen blättern, womit sie sich gut als Fernbedienung bei Vorträgen macht.

Überhaupt ist PC Remote eher als verlängerter Arm zum Rechner zu gebrauchen, wenn man bequem auf dem Sofa lümmelt. Dann sind die Funktionen zur Wiedergabesteuerung ausgesprochen praktisch, ebenso die Gesten zum Blättern, zur Anzeige des Desktops oder die Steuerung der Maus im Stile von Xbox Smartglass.

Für den Zugriff von unterwegs auf den heimischen Rechner ist PC Remote dagegen weniger geeignet, da man die IP-Adresse seines Rechners beziehungsweise Heimnetzwerks benötigt, diese aber von den meisten Providern dynamisch zugewiesen wird. Da die App tatsächlich nur IPs akzeptiert, kann man sich auch nicht mit DynDNS behelfen.

Abbildung 5: Die Dateiübertragung vom PC zum Handy via PC Remote Pro klappt leider nur gelegentlich.

Abbildung 6: Dafür kann PC Remote verschiedene Anwendungen auf dem Rechner fernsteuern …

Abbildung 7: … etwa den VLC Player, für den die wichtigsten Steuerelemente eingeblendet werden.

Abbildung 8: Auch als Touchpad kann die App genutzt werden, um die Maus vom Sofa aus zu bewegen.

Remote Desktop

Die drei bislang genannten Apps setzen eine Server-Anwendung auf dem fernzusteuernden Rechner voraus. Wer die nicht installieren will, kann auch die Windows-Bordmittel nutzen, denn die meisten Windows-Versionen bringen einen RDP-Server für Remote-Desktop-Verbindungen mit – lediglich die Home-Versionen beziehungsweise im Falle von Windows 8 die Core-Version hat Microsoft nicht damit ausgestattet.

Läuft der RDP-Server (zu finden unter "System" und "Remoteeinstellungen"), kann man mit einer App, die RDP unterstützt, auf den Rechner zugreifen und sich mit seinem Windows-Login anmelden. Bei Zugriffen von außerhalb des heimischen Netzwerks wird in den meisten Fällen noch DynDNS benötigt, um das Netzwerk unter einem festen Namen zu erreichen, und eine Port-Weiterleitung an den fernzusteuernden Rechner (Standardport für RDP ist TCP 3389).

Beispielhaft sei hier die App Remote Desktop genannt, die 1,99 Euro kostet und auf Windows Phone 7.5 und 8 läuft. In der Testversion trennt sie nach fünf Minuten die Verbindung, zum Ausprobieren sollte das aber ausreichend sein. Im Vergleich zu den bisher genannten Apps ist die Ausstattung von Remote Desktop aber eher spartanisch, denn es wird tatsächlich nur der Bildschirminhalt des Rechners aufs Handy geholt. Es gibt einen eingeblendeten Mauszeiger nebst linker und rechter Maustaste und natürlich lässt sich eine Tastatur einblenden. Das war's aber auch schon.

Abbildung 9: Bis auf die Home- und Core-Versionen lassen sich alle Windows-Rechner via Remote Desktop Protocol (RDP) fernsteuern.

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